30.04.2020

Erste Schritte Richtung Normalbetrieb

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Erste Schritte Richtung Normalbetrieb

Anfang Mai beginnen die SLK-Kliniken mit einer schrittweisen Wiederaufnahme des Regelbetriebs: Ambulanzen werden wieder geöffnet, planbare Operationen werden nachgeholt und neue Termine sind möglich. 

Heilbronn, 30.04.2020 – Seit Ausbruch der Coronapandemie und der Verbreitung der Infektion in Baden-Württemberg standen die COVID-19-Patienten im Mittelpunkt der Klinikversorgung. Mehr als 300 Patienten wurden seither in den SLK-Kliniken behandelt. Am Osterwochenende wurde ein bisheriger Patientenhöchststand mit zeitgleich rund einhundert an COVID-19 erkrankten Menschen verzeichnet.

Umfassende COVID-19-Versorgung
„Wir haben  unseren Krankenhausbetrieb umgekrempelt, ein komplett neues Versorgungskonzept innerhalb des SLK-Verbundes aufgestellt, COVID-19-Bereiche geschaffen und den übrigen Krankenhausbetrieb auf das, nach medizinischen Maßstäben, vertretbar Nötigste heruntergefahren“, sagt Geschäftsführer Thomas Weber. Dadurch war SLK in der Lage, die bisherigen Patientenzahlen gut zu bewältigen und darüber hinaus zusätzliche Reserven vorzuhalten. „Das hat unseren Mitarbeitern aber auch viel abverlangt“, so Weber weiter. Einerseits wurden neue Teams zusammengestellt und geschult, um die teils schweren und komplizierten Behandlungsverläufe bei COVID-19-Patienten gut zu betreuen. Andererseits haben viele Mitarbeiter ihren gewohnten Arbeitsplatz vorübergehend verlassen, sind in die COVID-Bereiche gewechselt oder helfen an anderer Stelle aus, wo die neue Situation es erfordert: auf den Intensivstationen werden interdisziplinäre Teams aus Mitarbeitern unterschiedlichster Bereiche und Standorte eingesetzt. So unterstützen beispielsweise Physiotherapeuten die Intensivpflege tatkräftig; bei der Einlasskontrolle, die aufgrund des Besuchsverbots nach wie vor erforderlich ist, helfen Mitarbeiter der Verwaltung; Ambulanzmitarbeiterinnen wurden in Laboraufgaben geschult; Lehrer der Gesundheitsakademie haben die Corona-Hotline bedient, die SLK mit den Gesundheitsämtern schon Ende Februar ins Leben gerufen hatte.

Patientenzahlen gesunken
Durch die strikte Umsetzung der von der Politik Mitte März beschlossenen Maßnahmen ist es gelungen, die Infektionsausbreitung zu verlangsamen. Auch bei SLK sind die Patientenzahlen etwas gesunken. Stand heute befinden sich im Klinikum am Gesundbrunnen und in der Fachklinik Löwenstein 65 COVID-19-Patienten, davon 22 auf Intensivstationen, davon 16 beatmet. An einzelnen Tagen wurden in der Vergangenheit bereits mehr als die doppelte Zahl an Patienten beatmet als zum jetzigen Stand.

COVID-19 bleibt relevant
„Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass es über einen längeren Zeitraum Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus und die daraus resultierende Lungenkrankheit COVID-19 geben wird. Deshalb wird unser Krankenhausbetrieb so organisiert sein, dass wir dauerhaft die Versorgung infizierter und nicht-infizierter Patienten sicherstellen“, erklärt Thomas Weber. „Dabei orientieren wir uns an der Größenordnung von einhundert Patienten, die wir auch künftig zusätzlich zum Normalbetrieb medizinisch versorgen müssen. Dies stellen wir weiterhin in gesonderten Bereichen im Klinikum am Gesundbrunnen und in der Fachklinik Löwenstein sicher.“

Ambulanz- und elektiver OP-Betrieb ab Mai
Derzeit werden Vorbereitungen getroffen und von den verschiedenen Klinikbereichen Konzepte erarbeitet, um eine schrittweise Wiederaufnahme des Regelbetriebs im Mai sicherzustellen. „Das ist wichtig, denn in den vergangenen Wochen haben auch viele schwer kranke Patienten gezögert, ins Krankenhaus zu kommen“, sagt Weber. Die verschiedenen Ambulanzen werden in der Woche ab dem 4. Mai 2020 wieder eröffnet, zunächst mit einem rund fünfzigprozentigen Umfang des bisherigen Angebots. Ebenso wird die Physiotherapie der Therapiezentren im Klinikum am Plattenwald und im Klinikum am Gesundbrunnen wieder ambulante Patienten versorgen. Das elektive OP-Programm wird an allen Standorten hochgefahren und verschobene Operationen neu eingeplant. Patienten, deren Behandlungen und Operationen aufgrund der Corona-Krise in den letzten Wochen verschoben oder zurückgestellt wurden, weil dies medizinisch vertretbar war, werden von den Kliniken über neue Termine informiert und können sich bei Fragen natürlich weiterhin an ihre bisherigen Ansprechpartner wenden.

Verschiedene Schutzmaßnahmen
Hygiene- und Abstandsgebote sind dabei maßgebliche Faktoren bei der Wiederaufnahme. So werden beispielsweise die Ambulanztermine entzerrt und die Wartebereiche umgestaltet. „Der Infektionsschutz steht im Vordergrund. Darum haben wir getrennte Bereiche und Personalteams, das weiterhin geltende Besuchsverbot und beispielsweise auch die diese Woche eingeführte Maskenpflicht“, so Weber. Das Besuchsverbot mit wenigen Ausnahmen gilt für Kliniken weiterhin angelehnt an die Corona-Landesverordnung voraussichtlich bis zum 15. Juni 2020. Die Einlasskontrollen werden beibehalten, Besucher und Patienten füllen Fragebögen aus und erhalten zukünftig auch eine Fiebermessung, um auch an dieser Stelle mögliche unerkannte Corona-Verdachtsfälle herauszufiltern. Alle Patienten mit Symptomen werden standardmäßig auf das Sars-CoV-2-Virus getestet. 

Weber bittet  um Verständnis dafür, dass der Zugang zum Klinikum und in die Ambulanzen bis auf weiteres nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich sein wird. Außerdem ist damit zu rechnen, dass man aufgrund der Einlasskontrollen etwas mehr Zeit mitbringen muss, wenn nun und wieder mehr Menschen in die Kliniken kommen.

Die SLK-Kliniken werden die Wiederöffnung des Regelbetriebs und weitere Schritte auch von der weitere Entwicklung der Infektionszahlen sowie den dann im Mai gemachten Erfahrungen abhängig machen und zu den konkreten nächsten Schritten sukzessive informieren. 

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